Meine erste Woche in der Karibik ist nun zu Ende und abgesehen davon, dass es mir langsam tierisch auf den Keks geht, dass der Euro so schwach oder der Dollar so stark ist, und ich dadurch ein bisschen rechnen muss, kann ich Euch diesen Teil der Erde nur empfehlen. Die Touris sieht man eigentlich nur am Flughafen. Danach ziehen diese in ihre Ressorts und versauern bis zum Abflug dort auf Nimmerwiedersehen. Angekommen bin ich in St. Martin, das grob gesagt östlich von Puerto Rico liegt. Die Insel ist nur etwa so groß wie das Stadtgebiet von Mainz, dafür beanspruchen es aber 2 Länder: die Niederlande und Frankreich. Dadurch gibt es dort drei Währungen: Antillen-Gulden, US-Dollar und Französische Francs.
Die Insel ist zum Erholen von schlimmen Sylvester-Parties ausgezeichnet geeignet. Doch schon am nächsten Tag musste ich natürlich den höchsten Berg des Königreiches der Niederlande auf Saba 60 km westlich von St. Martin besteigen. Nach einer Stunde Aufstieg war ich auf dem Gipfel des Mt. Scenery in 887 Metern Höhe angekommen. Auf der ganzen Insel scheint es eigentlich keine Touristen zu geben. Die Menschen scheinen sich alle zu kennen und Fremden gegenüber sind sie wirklich sehr freundlich. Die Dörfer sehen eher aus als ob sie in den Alpen stehen würden. Allerdings erinnert einen der Dschungel im Hintergrund wieder an die Karibik.
Die andere Insel, die ich von St. Martin aus besuchte heißt Anguilla und gehört zu Großbritannien. Da es dort keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, nahm ich meinen Scooter mit hinüber und erregte überall das Interesse mit so einem komischen „Ding“ über das Land zu rollen. Doch es traute sich niemand damit zu fahren. Die Überfahrt nach Anguilla war eigentlich mehr ein Rafting-Trip denn eine Bootsfahrt, da das Boot mehr von Welle zu Welle flog. Die Insel selbst ist nur wegen ihrer paradiesischen Strände erwähnenswert. Diese sind allerdings wirklich so wie sie dem Klischee entsprechen: weiß, kaum jemand zu sehen, türkisblaues Wasser, kühles CARIB-Bier. Das Bier machte natürlich die Rückfahrt mit dem Scooter zur Anlegestelle noch etwas lustiger.
Von St. Martin bin ich nach St. Kitts and Nevis geflogen, das manchem von Euch vielleicht unbekannt ist. Die beiden Inseln sind fast jeweils selbstständig, so dass jede ihre eigenen Briefmarken etc. hat. St. Kitts besitzt noch alte Festungen aus dem 17.Jhdt., die als das Gibraltar der Karibik bezeichnet werden. Die Gemäuer hatten so viel grüne Flächen, so dass sie sich optimal für das Open Ohr eigenen würden. Außerdem ist dort eh niemand, so dass es mit den Anwohnern kein Problem geben würde. Von St. Kitts setzte ich mit dem Schiff nach Nevis über, um dort durch den Dschungel um die Insel herum zu wandern. Auf der Tour begegnete ich vielen Affen, verschiedenen Schmetterlingen und Kolibris. Zurück in St. Kitts flog ich per Propellerkiste nach Antigua, von wo ich Euch heute schreibe.