Update Juli 2024: Mittlerweile liegen die 2024er-Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2023 vor.
Interessieren Dich die Finanzen der Bundesliga-Clubs? Wenn ja, dann bist Du hier genau richtig. Mit Hilfe von Finanzkennzahlen der Bundesliga-Vereine, die die DFL öffentlich verfügbar macht, lassen sich finanzielle Entwicklungen der Clubs erkennen. So ist es möglich, zu analysieren, wie finanziell nachhaltig Vereine wirtschaften, welche Vereine finanziell gut aufgestellt sind, welche Clubs finanziell eher Verbesserungspotential haben und wie FinancialFairplay gelebt wird.
Einleitung
Einführung Key Performance Indicators (KPIs)
KPI Anlagendeckungsgrad
Einleitung
Im Mai 2019 veröffentlichte die Deutsche Fußball Liga (DFL) erstmals die Finanzkennzahlen der Bundesliga-Vereine. Dies geht zurück auf den Beschluss der Mitgliederversammlung Ende 2018. So war es 2019 erstmals möglich, eine „Finanz-Bundesliga-Tabelle 2018/19“ zu erstellen. Ferner lässt sich erkennen, welche Vereine finanziell nachhaltig agieren.
Basis sind Finanzkennzahlen, die die DFL pro Verein veröffentlicht hat. Mit Hilfe von Leistungskennzahlen, so genannten „Key Performance Indicators“, kurz KPIs, analysiere ich diese Finanzkennzahlen und ermittele die Finanz-Bundesliga-Tabelle.
Daraus ergaben sich für die einzelnen Vereine viele interessante Ergebnisse: Da sie sich untereinander in einem Wettbewerb befinden, war es bereits 2019 extrem spannend zu sehen, wie es tatsächlich um „Financial Fairplay“ bestellt ist. 2020 wurde es noch interessanter, weil es möglich war, Veränderungen im Vergleich zum vorangegangen Geschäftsjahr (2019 zu 2018) zu ermitteln . 2021 war das erste Jahr, in dem alle Vereine finanziell von der Pandemie betroffen waren (Geschäftsjahr 2020). 2022(Geschäftsjahr 2021) war das Jahr, in dem teilweise wieder Zuschauende wieder im Stadion zugelassen waren.
Um die Vereine besser vergleichen zu können, sind in der Finanz-Bundesliga-Tabelle 2023 alle Erstliga-Clubs der Saison 2022/2023 und der Saison 2023/2024 vertreten. Allerdings bilanzieren Eintracht Frankfurt, Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, der VfB Stuttgart, der diesjährige Absteiger FC Schalke 04 und der Aufsteiger FC Heidenheim zum 31. Dezember. Dadurch sind die Ergebnisse seit 2021 verzerrt, da diese Clubs Corona anders in der Bilanz zu verarbeiten haben als der Rest der Liga. Sie waren 2021 die ersten, die für das Geschäftsjahr 2020 10 Monate Pandemie bilanzieren mussten, da die Pandemie im März 2020 startete Die Club, die zum 30. Juni bilanziern, waren 2021 also nur vier Monate betroffen. Umgekehrt sieht es dieses Jahr aus. Die Clubs, die zum 31. Dezember bilanzieren, hatten von Juli bis Dezember 2022 keine finanziellen Einschränkungen mehr durch die Pandemie. Für die anderen Clubs schlägt die Pandemie nochmal komplett durch, da sie vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 bilanziert haben.
Ob die sechs Clubs im Ergebnis der Finanz-Bundesliga besser dastehen, klärt sich in den weiteren Teilen dieser Analyse. Wie 2022 lohnt es sich auf die Zeiten vor der Pandemie zu schauen, um zu sehen, was Corona mit der Bundesliga finanziell angestellt hat. Daher gibt es an einigen Stellen Vergleiche mit dem Geschäftsjahr 2019, dem letzten Jahr, ohne Geisterspiele.
Im Bilanzzeitraum 1. Juli 2021 bis 30. Juni 2022 spielte Werder Bremen in der 2. Liga, genauso wie die Aufsteiger Darmstadt 98 und FC Heidenheim. Der FC Schalke 04 spielte die Hälfte seines Geschäftsjahres in der 2. Liga (vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022).
Im vorangegangen Jahr (Bilanzzeitraum 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021) spielte der VfL Bochum, Darmstadt 98 und der FC Heidenheim in der 2. Liga. Der FC Schalke 04 spielte die Hälfte seines Geschäftsjahres in der 2. Liga (vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2021).
Die Analyse wird in verschiedene Bereiche unterteilt:
Einführung und der KPIs Anlagendeckungsgrad
Aus den folgenden von der DFL veröffentlichten Finanzkennzahlen habe ich die folgenden Leistungskennzahlen hergeleitet:
- Anlagevermögen
- Eigenkapital
- Verbindlichkeiten + Rückstellungen (=Fremdkapital)
- Bilanzsumme
- Jahresüberschuss
- Personalkosten
- Rohergebnis (als Umsatz genutzt)
Daraus habe ich die folgenden Leistungskennzahlen hergeleitet:
- Anlagendeckungsgrad
- Eigenkapitalquote
- Eigenkapitalrendite
- Umsatzrentabilität
- Personalaufwandsquote
- Verschuldungsgrad
Anmerkung in eigener Sache: Unter den Lesenden dieses Blogs gibt es sicherlich versiertere „Bilanzbuchhalter*innen“ als ich es bin. Man hätte zum Beispiel die passiven Rechnungsabgrenzungsposten dem Fremdkapital hinzurechnen können. Dazu hätte ich dann allerdings auch wissen müssen, um was es sich da tatsächlich handelt. Ziel dieser Finanz-Bundesliga ist es daher nicht, für 20 Vereine wasserdichte Finanzgutachten zu erstellen. Vielmehr soll sie Fußballfans dazu dienen, sich ein grobes Bild des eigenen Vereins in Bezug auf die finanzielle Situation zu machen – im Vergleich zum Konkurrenten genauso wie zum Vorjahr. Wie bei vielen anderen Fan-Aktionen auch, ist dieser Artikel in der Freizeit entstanden, ohne finanzielle oder sonstige Kompensation. Eine noch detaillierte Aufstellung hätte den zeitlichen Aufwand deutlich gesprengt.
1. Anlagendeckungsgrad (Eigenkapital zu Anlagevermögen)
Je höher der Deckungsgrad, desto besser steht es um die Finanzierung des Clubs.
Das Eigenkapital
Wie in allen Jahren zuvor, seitdem die Finanzkennzahlen publiziert werden, gibt es Clubs mit negativem Eigenkapital, sprich diese Clubs sind bilanziell überschuldet. Das Vermögen des Vereins deckt nicht mehr die Schulden.
2022 | Club | Mio. Euro | 2021 | Veränderung |
1. | FC Bayern München | 504 | 1. | 3% |
2. | Borussia Dortmund | 281 | 3. | 21% |
3. | TSG Hoffenheim | 202 | 2. | -18% |
4. | Bayer 04 Leverkusen | 201 | 4. | 0% |
5. | RB Leipzig | 138 | 5. | 4% |
6. | SC Freiburg | 95 | 7. | 2% |
7. | FC Augsburg | 58 | 9. | -1% |
8. | Borussia Mönchengladbach | 47 | 8. | -34% |
9. | 1. FSV Mainz 05 | 41 | 11. | 9% |
10. | VfL Wolfsburg | 31 | 12. | 0% |
11. | Hertha BSC Berlin | 30 | 6. | -73% |
12. | Eintracht Frankfurt | 28 | 10. | -34% |
13. | VfB Stuttgart | 11 | 13. | -50% |
14. | 1. FC Köln | 3 | 14. | 111% |
15. | VfL Bochum | 1 | 15. | n/v |
16. | SV Werder Bremen | -14 | 16. | -31% |
17. | Union Berlin | -16 | 17. | 44% |
18. | Schalke 04 | -110 | 18. | -24% |
Darmstadt 98 würde mit 18 Mio. Euro hinter der SGE, der FC Heidenheim mit 2 Mio. Euro. hinter KOE liegen.
Die überschuldeten Clubs in der Historie (negatives Eigenkapital) seit der Publikation der Finanzkennzahlen durch die DFL:
- 2018:
- Hertha BSC Berlin
- SC Paderborn
- Union Berlin
- 2019:
- Union Berlin
- Arminia Bielefeld
- FC Schalke 04
- 2020:
- Union Berlin
- Arminia Bielefeld
- Werder Bremen
- Schalke 04
- VfL Bochum1
- 2021:
- Union Berlin
- VfL Bochum
- Arminia Bielefeld2
- Werder Bremen3
- Schalke 043
- 2022:
- Union Berlin
- Werder Bremen1
- Schalke 041
1: Aufsteiger; 2: Arminia Bielefeld ist 2022 nicht mehr in der Liste enthalten, da der Club 2022 abstiegen ist. Das Eigenkapital ist allerdings weiterhin negativ; 3: Absteiger
Das negative Eigenkapital ist im Geschäftsjahr 2022 bei Werder Bremen um ein Viertel gesunken (von -20 Mio. auf -14 Mio. Euro). Union Berlin hat es fast halbiert (von -29 Mio. auf -16 Mio. Euro). Lediglich bei Schalke 04 ist es von -88 Mio. auf -110 Mio. Euro angewachsen.
Der FC Augsburg (16,9 Mio. Euro) und der 1. FSV Mainz 05 (1,7 Mio. Euro) haben wie im Vorjahr Investitionszuschüsse (wahrscheinlich für das jeweilige Stadion) erhalten, die man dem Eigenkapital zurechnen kann. Ich habe diese Zuschüsse weggelassen, um eine bessere Vergleichbarkeit zu erzielen. Beim FCA blieben die Zuschüsse 2022 gleich, heißen jetzt in der Bilanz allerdings „Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung“. Bei M05 sind sie um 0,3 Mio Euro gesunken. RB Leipzig hat in den Vorjahren ebenfalls Zuschüsse erhalten, in 2022 aber nicht mehr. 2018 Jahr war dieser Zuschuss bei RBL größer als damals das eigentliche Eigenkapital in Höhe von 27 Mio. Euro. 2019 fanden sich in der Bilanz von RBL 100 Mio. Euro mehr Eigenkapital, die vermutlich vom Brausekonzern stammen. In 2020, 2021 und 2022 ist das Eigenkapital wieder „normal“ gewachsen (zwischen 0,3 Mio. und 6 Mio Euro).
Die Flügel gestutzt wurden 2022 Hertha BSC Berlin, was umso bittererer ist, wenn man den Eigenkaptialzuwachs seit 2019 betrachtet. Der Eigenkapitalzuwachs beim „Big City Club“ in Höhe von 70 Mio. Euro war schon 2019 nicht „normal“ – dem Investor sei Dank! Damals schaft BSC das Eigenkapital wieder ins Positive zu bringen. In 2020 kamen nochmals 28 Mio. Euro hinzu – das entspricht einem Zuwachs von 350 Prozent! Und in 2021 stieg es nochmals um sagenhafte 193 Prozent oder in absoluten Zahlen ausgedrückt um 70 Mio. Euro! Insgesamt sind es in drei Jahren 168 Mio. Euro gewesen. Das Eigenkapital lag 2021 bei 108 Mio. Euro, 2022 bei nur noch 30 Mio. Euro! Eine sagenhafte Kapitalvernichtung (-73 Prozent).
Den prozentual größten Zuwachs des Eigenkapitals legte 2022 der 1. FC Köln hin. Es wurde mehr als verdoppelt, allerdings auf sehr niedrigem Niveau (von 1,5 Mio. auf 3,2 Mio Euro). Im Vorjahr ist es allerdings um 89 Prozent gesunken. Dennoch ist diese Leistung beachtlich, wenn man sieht dass 11 von 20 Clubs ihr Eigenkapital verringert haben. Der SC Freiburg hat es hinbekommen trotz Pandemie sein Eigenkapital im fünften Jahr in Folge zu steigern und das ohne Investor.
Ein weiteres Positivbeispiel ist der VfL Bochum, der seine Überschuldung beendet hat. Mittlerweile steht wieder ein Eigenkapital von 1 Mio. Euro in der Bilanz (nach -5 Mio. Euro im Vorjahr).
Keine Veränderungen gab es wie jedes Jahr beim VfL Wolfsburg und bei Bayer 04 Leverkusen, da es bei diesen Vereinen eigentlich egal ist, wie sie wirtschaften, da am Ende alles durch den Pharmariesen bzw. den Autokonzern augeglichen wird.
Betrachtet man an dieser Stelle die Entwicklung des Eigenkapitals während der Pandemie (2022 zu 2019) fällt folgendes in Auge: Einen wahren Booster erhielt Hertha BSC Berlin mit einer Steigerung um 261 Prozent. Das zeigt, wie finanziell BSC bereits vor der Pandemie angeschlagen war. Und trotz der Kapitalvernichtung in den letzten Jahren hat BSC immer noch 2,5-mal mehr Eigenkaptial als vor der Pandemie.
Eine gesunde Steigerung legten der SC Freiburg (14 Prozent), RB Leipzig (9 Prozent – nach der 100 Mio. Euro Spritze in 2018), der SV Darmstadt 98 (8 Prozent) hin.
Nahezu unverändert hat sich das Eigenkapital beim FC Bayern München und beim FC Augsburg (+1 Prozent). Wie bereits erwähnt, spielt Corona bei Bayer 04 Leverkusen und beim VfL Wolfsburg keine Rolle – das Eigenkapital bleibt einfach gleich.
Bei allen anderen Clubs kam es zu einer Eigenkapitalvernichtung: FC Heidenheim (-7 Prozent), TSG Hoffenheim (-9 Prozent), 1. FSV Mainz 05 (-18 Prozent), Borussia Dortmund (-21 Prozent), Borussia Mönchengladbach (-54 Prozent), Eintracht Frankfurt (-59 Prozent), VfL Bochum (-64 Prozent), VfB Stuttgart (-76 Prozent), 1. FC Köln (-92 Prozent).
Werder Bremen hatte vor der Pandemie noch 11 Mio. Eigenkaptial in der Bilanz stehen. Jezt steht dort ein Minus von 14 Mio. Euro.
Bereits vor der Pandemie hatten der FC Schalke 04 und Union Berlin negatives Eigenkapital vorzuweisen. Bei S04 ist es von -18 Mio. auf -110 Mio. Euro gestiegen. Beim FCU von -9 Mio. auf -16 Mio. Euro. Zwischenzeitlich lag es beim FCU2021 schon mal bei -29 Mio. Euro, so dass der FCU sich aktuell nicht nur sportlich auf einem guten Weg befindet.
Addiert man das gesamte Eigenkapital aller 20 Clubs (inklusive Aufsteiger), dann hatte die Liga 2019 noch ein Eigenkapital von 1,892 Mrd. Euro. 2021 lag es nur noch bei 1,549 Mrd. Euro, was einer Kapitalvernichtung von 18 Prozent entspricht.
Das Anlagevermögen
Das Anlagevermögen sind die so genannten Steine eines Vereins, sprich diese sollen dem Verein dauerhaft dazu dienen, den Spielbetrieb durchzuführen. Als Steine des Vereins gelten auch die Beine des Vereins, sprich der Spielerwert.
2022 | Club | Mio. Euro | 2021 | Veränderung |
1. | FC Bayern München | 441 | 1. | -5% |
2. | RB Leipzig | 361 | 2. | -8% |
3. | Borussia Dortmund | 357 | 3. | -8% |
4. | Bayer 04 Leverkusen | 236 | 4. | -13% |
5. | VfL Wolfsburg | 149 | 7. | 25% |
6. | Borussia Mönchengladbach | 148 | 5. | -13% |
7. | Eintracht Frankfurt | 109 | 10. | 5% |
8. | VfB Stuttgart | 103 | 9. | -1% |
9. | FC Augsburg | 96 | 12. | 10% |
10. | TSG Hoffenheim | 94 | 6. | -22% |
11. | Schalke 04 | 84 | 11. | -12% |
12. | Hertha BSC Berlin | 77 | 8. | -30% |
13. | SC Freiburg | 59 | 13. | -5% |
14. | 1. FC Köln | 58 | 14. | 1% |
15. | Union Berlin | 42 | 16. | 22% |
16. | 1. FSV Mainz 05 | 32 | 15. | -25% |
17. | Werder Bremen | 21 | 17. | -21% |
18. | VfL Bochum | 16 | 18. | -2% |
Der FC Heidenheim würde mit 24 Mio. Euro gefolgt von Darmstadt 98 mit 23 Mio. zwischen M05 und SVW liegen.
Das Anlagevermögen ist am stärksten beim VfL Wolfsburg (25 Prozent) und bei Union Berlin (22 Prozent) gestiegen.
Die stärksten Verluste im Anlagevermögen mussten Werder Bremen (-21 Prozent), die TSG Hoffenheim (-22 Prozent), der 1. FSV Mainz 05 (-25 Prozent) und Hertha BSC Berlin (-30 Prozent) verkraften.
Auch hier lohnt ein Vergleich zwischen der Zeit vor der Pandemie und dem Ende des Bilanzierungszeitraums. Hertha BSC konnte sein Anlagevermögen während der Pandemie fast verdreifachen (+266 Prozent). Darmstadt 98 konnte sein Anlagevermögen mehr als verdoppeln (+115 Prozent). Der SC Freiburg (+59 Prozent) und RB Leipzig (+50 Prozent) legten ebenfalls satte Steigerungen hin.
Bei den überschuldeten Clubs Union Berlin, Werder Bremen und Schalke 04 sieht das Bild komplett unterschiedlich aus. Beim FCU ist es um 31 Prozent gestiegen, beim SVW und bei S04 um 56 bzw. 57 Prozent gesunken.
Der Anlagendeckungsgrad (AD)
Der AD zeigt an, inwieweit das Anlagevermögen durch das Eigenkapital gedeckt ist, sprich inwieweit die Manschaft eigenfinanziert ist und somit unter FinancialFairplay-Bedingungen finanziert wird. Ein AD von 50% bedeutet, dass das Anlagevermögen zu 50% mit Eigenkapital gedeckt ist. Damit finanzielle Stabilität gewährleistet ist, sollte der AD zwischen 60 und 100% liegen. Ein AD von mindestens 60% könnte beispielsweise ein Lizenzierungskriterium der DFL in Bezug auf finanzielle Nachhaltigkeit sein. Dieses würden 2022 7 Clubs plus Darmstadt 98 erfüllen. Daran erkennt man die finanzielle Schieflage vieler Clubs.
Es ergibt sich die Anlagendeckungsgrad-Tabelle 2021/22 (in Klammern das Ergebnis vom Vorjahr)
2022 | Club | AD 2022 | 2021 | AD2021 |
1. | TSG Hoffenheim | 215% | 1. | 206% |
2. | SC Freiburg | 161% | 2. | 149% |
3. | 1. FSV Mainz 05 | 127% | 5. | 88% |
4. | FC Bayern München | 114% | 3. | 106% |
5. | Bayer 04 Leverkusen | 85% | 6. | 74% |
6. | Borussia Dortmund | 79% | 9. | 60% |
7. | FC Augsburg | 60% | 8. | 67% |
8. | Hertha BSC Berlin | 39% | 4. | 98% |
9. | RB Leipzig | 38% | 12. | 34% |
10. | Borussia Mönchengladbach | 32% | 10. | 42% |
11. | Eintracht Frankfurt | 26% | 11. | 41% |
12. | VfL Wolfsburg | 21% | 13. | 26% |
13. | VfB Stuttgart | 11% | 14. | 21% |
14. | VfL Bochum | 7% | 16. | -31% |
15. | 1. FC Köln | 6% | 15. | 3% |
16. | FC Union Berlin | -39% | 17. | -84% |
17. | SV Werder Bremen | -67% | neu | -77% |
18. | FC Schalke 04 | -131% | neu | -93% |
Darmstadt 98 kommt auf einen AD von 80% (Vorjahr 99%) und würde hinter Bayer Leverkusen auf Rang 6 liegen. Der FC Heidenheim kommt auf 7% (Vorjahr 7%) und würde hinter dem VfB Stuttgart liegen.
Baden dominiert seit der Einführung der Finanz-Bundesliga 2019 diese Tabelle. Sowohl die TSG Hoffenheim, als auch der SC Freiburg haben einen Deckungsgrad weit über 1 – d.h. die Steine und Beine sind also mehr als vollkommen selbst finanziert. Gleiches gilt wieder für den 1. FSV Mainz 05, der es 2022 wieder geschafft hat, nachdem es 2021 nicht ganz gereicht hat. Der FC Bayern München hat seine Überdeckung gesteigert. Machte Hertha BSC Berlin im Geschäftsjahr 2021 noch den größten Sprung nach vorne, ging es 2022 wieder deutlich bergab. RB Leipzig konnte erstmals seit drei Jahren seinen AD wieder etwas steigern. Waren 2021 noch bei 9 Mannschaften die Mehrheit der Steine und Beine eigenfinanziert, trifft dies 2022 nur noch auf 7 Mannschaften (plus Aufsteiger Darmstadt 98) zu. Der VfL Bochum hat es 2022 hinbekommen, Steine und Beine zu 7% selbst zu finanzieren, nachdem 2021 noch eine komplette Fremdfinanzierung vorlag. Komplett fremdfinanziert, da überschuldet sind die Steine bei Platz 16 bis 18, also bei Union Berlin, Werder Bremen und dem FC Schalke 04. Der FCU hat allerdings sein Ergebnis deutlich verbessert, der SVW leicht, nur bei S04 wurde es noch deutlich schlimmer als 2021.
Im zweiten Teil der Finanz-Bundesliga-Tabelle 2023 geht es um die Eigenkapitalquote.