Eigenkapital 2021
108 Mio. Euro (Vorsaison: 37 Mio. Euro)
im Vergleich Mainz 05: 37 Mio. Euro (Vorsaison: 47 Mio. Euro)
Jahresüberschuss 2021:
-78 Mio. Euro (Vorsaison: -53 Mio. Euro)
im Vergleich Mainz 05: -10 Mio Euro (Vorsaison: -2 Mio. Euro)
Weitere Finanzkennzahlen können bei der DFL eingesehen werden. Mit Hilfe dieser lassen sich Leistungskennzahlen ermitteln, die in die Finanz-Bundesliga-Tabelle 2021/2022 einfließen, die auf Meenzer on Tour publiziert werden. Pro Leistungskennzahl ist die jeweilige Platzierung im 18er-Feld der Clubs der Saison 2021/2022 angegeben.
- Anlagendeckungsgrad (Eigenkapital zu Anlagevermögen)
Je höher der Deckungsgrad, desto besser steht es um die Finanzierung des Clubs.
0,98 (Platz 4 – Vorsaison Platz 10)
im Vergleich Mainz 05:
0,88 (Platz 5 – Vorsaison Platz 5) - Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Bilanzsumme)
Je höher die Eigenkapitalquote desto mehr finanzielles Engagement bringt der eigene Club auf, sprich desto mehr finanziert sich der Verein selber und desto geringer ist die Chance, dass der Verein pleite geht.
0,48 (Platz 7 – Vorsaison Platz 11)
im Vergleich Mainz 05:
0,51 (Platz 6 – Vorsaison Platz 6) - Eigenkapitalrendite (Jahresüberschuss zu Eigenkapital)
Die Eigenkapitalrendite klärt, ob es sich für den Club finanziell lohnt, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, sprich, ob das eingesetzte Geld überhaupt Früchte trägt.
-0,725 (Platz 14 – Vorsaison Platz 13)
im Vergleich Mainz 05:
-0,274 (Platz 11- Vorsaison Platz 8) - Umsatzrentabilität (Jahresüberschuss zu Umsatz)
Die Zahl sagt aus, wieviel Prozent des Umsatzes als Gewinn verbleiben, sprich wie effizient der Club in der Saison gewirtschaftet hat. Das Rohergebnis wurde hierfür mit dem Umsatz gleichgesetzt.
-0,758 (Platz 18 – Vorsaison Platz 18)
im Vergleich Mainz 05:
-0,106 (Platz 13 – Vorsaison Platz 8) - Personalaufwandsquote (Personalaufwand/Umsatz)
Je niedriger die Personalaufwandsquote, desto besser wirtschaftet der Club.
0,90 (Platz 18 – Vorsaison Platz 17)
im Vergleich Mainz 05:
0,50 (Platz 3 – Vorsaison Platz 4) - Verschuldungsgrad (Fremdkapital zu Eigenkapital)
Je höher der Verschuldungsgrad ist, desto abhängiger ist das Unternehmen von externen Gläubigern und desto riskanter agiert dieses Unternehmen.
1,01 (Platz 8 – Vorsaison Platz 11)
im Vergleich Mainz 05:
0,64 (Platz 4 – Vorsaison Platz 6)
Finanzbundesliga-Abschlusstabelle 2021/2022: Platz 9 (Vorjahr Platz 12)
im Vergleich Mainz 05 Platz 4 (Vorjahr Platz 5)
Fazit: War Hertha BSC Berlin 2018 und 2019 noch komplett überschuldet, bekam der Verein plötzlich Flügel. Der Eigenkapitalzuwachs beim „Big City Club“ in Höhe von 70 Mio. Euro war schon 2019 nicht „normal“ – dem Investor sei Dank! In 2020 kamen nochmals 28 Mio. Euro hinzu – das entspricht einem Zuwachs von 350 Prozent! Und in 2021 stieg es nochmals um sagenhafte 193 Prozent oder in absoluten Zahlen ausgedrückt um 70 Mio. Euro! Insgesamt sind es in drei Jahren 168 Mio. Euro. Im Vergleich von 2019 bis 2021 stieg das Eigenkapital bei der Hertha um 1214 Prozent. Auch beim Anlagevermögen (Steine statt Beine) legte Hertha um 424 Prozent zu. Dementsprechend macht Hertha beim Anlagungsdeckungsgrad einen Sprung von Platz 10 auf 4. Schaut man auf die Bilanzsumme (die Größe eines Vereins) legte Hertha zwischen 2019 und 2021 um 66 Prozent zu. Bei der Eigenkapitalquote kletterte sie von Platz 11 auf 7.
Schaut man auf die Fehlbeträge, dann ist Hertha seit 2018 in jedem Jahr fett dabei. (2018: 3,4 Mio. Euro, 2019: 26,0 Mio. Euro, 2020: 53,5 Mio. Euro, 2021: 78,0 Mio. Euro). Insgesamt ist ein Fehlbetrag in Höhe von 160,9 Mio. Euro entstanden. Dementsprechend konnte auch wegen des Umsatzeinbruchs von mehr als einem Viertel zwischen 2020 und 2021 die rote Laterne bei der Umsatzrentabilität nicht abgegeben werden. Das Geld des Investors floss also in 2020 und 2021 fast so schnell raus, wie es durch den Investor reingekommen ist.
Die Personalkosten sind in den beiden Pandemiejahren bei der Hertha um insgesamt 49 Prozent gestiegen (Platz 4). Wenigstens konnte die Hertha ihr Fremdkapital um 26 Prozent senken. Dementsprechend ist der Verschuldungsgrad gesunken.
Ohne Investor wäre die Hertha finanziell wohl längst am Ende. Es bleibt spannend, ob mit dem neuen Präsidenten, Sandro und Djagga die Wende klappt.
Zum Archiv der finanziellen Nachhaltigkeit der Saison 2022/2023: