Stehung II.0

Freitag schon was vor?

Sicherlich zieht es viele übermorgen zur Stehung in die große Turnhalle nach Gonsenheim – allen anderen bietet sich die Möglichkeit. mal wieder Bruchwegluft zu schnuppern und Römisch Zwo in ihrer “Mission 2017”, sprich dem Klassenerhalt zu unterstützen.

Schließlich meinten es DFL und DFB mal ausnahmsweise gut mit uns und terminierten die Spiele der U23 und der Profis nicht zeitgleich, wie sonst nahezu immer üblich. Und mit dem Meidericher Spielverein 02 aus Duisburg treffen die Jungs auf einen wahrhaft attraktiven Gegner, der für viele Fußballromantiker wesentlich attraktiver ist, als diverse Erstliga-AG’s, GmbH’s oder KGaA’s. Und bei der aktuellen Entwicklung des Geschäfts Profifußball ist ein Ausflug in die 3. Liga immer auch sowohl ein Blick in unsere eigene Vergangenheit als auch, wenn es normal läuft, in die ferne Zukunft, wenn irgendwann nur noch Investorenprodukte gegeneinander antreten, die Dauerkarte 2-Azubi-Monatsgehälter kostet, alkfreie Plörre, die angeblich Flügel verleiht, den Kunden gereicht wird und es Stehplätze nur noch in Gonsenheim und in den unteren Ligen gibt.Zahlreiche Fans von 3.-Liga-Vereinen finden es zwar totalen Mist, gegen die “Amas” aus Mainz und Bremen anzutreten, da diese Mannschaften angeblich Traditionsvereinen wie Waldhof oder RWE den Platz in der 3. Liga wegnehmen würden. Aber was sagen eigentlich 5.-Liga-Vereine, die gegen die 2. Mannschaft eines Drittligisten antreten? Außerdem wissen viele Fans von Drittligisten nicht, dass Mainz II und Bremen II kein Fernsehgeld erhalten und somit den anderen 18 Vereinen der 3. Liga mehr Kohle zur Verfügung steht. Denn auch hier heißt es natürlich “Money talks”. Daher denke ich, ist es durchaus legitim, unsere rot-weißen Jungs bei ihrem Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen – auch wenn wir alle nicht bei jedem Spiel dabei sein können oder wollen. Schließlich finden wir es sicherlich alle ziemlich klasse, wenn viele der Jungs seit Jahren für 05 auflaufen und nicht nur mal 2 Jahre hier in unsere Stadt ziehen, “um den nächsten Schritt” zu gehen. In der Tat haben viele von den Buben fast alle Jugendmannschaften hier durchlaufen und sind somit fast Kinder unserer goldenen Stadt. Und dann gibt es da noch Niki Zimling, mit 31 Jahren der Methusalem der U23, der sich aber Tag für Tag wie früher bei der ersten Mannschaft den Bobbes aufreißt und seine im Durchschnitt 10 Jahre jüngeren Mitspieler genauso wie uns Fans mitreißen kann. In diesem Sinne auf zum FSV, Freitag 19.00 Uhr – Stadion am Bruchweg!

Zum Wechsel von Yunus

„Keine Titel und Trophäen, doch wir werden zu Dir stehen!“ singen wir in zwei Wochen beim Heimspiel gegen Köln wieder im Block. Auf die hatte Yunus wohl auch keinen Wert gelegt, schließlich hätte er sich in der Rückrunde den Titel als bester Erstliga-Torschütze von Mo Zidan noch schnappen können – so zog er mit dem verrückten Ägypter nur gleich und ging…nach Wolfsburg!

Hm ja, Wolfsburg ist uns ja seit 1997 nicht in allerbester Erinnerung. Aber davon abgesehen, dass es uns nichts angeht, wohin es einen Spieler zieht, hätten wir bei den Alternativen Schalke („der Don holt doch unsere Besten“), Dortmund („der Tuchel holt doch unsere Besten“) oder Leipzig (kein Kommentar nötig) genauso herum gemotzt. Vielleicht sucht er einfach ein ruhiges Umfeld, das in der Nähe seiner Heimat Kassel liegt, bei dem er langfristig weiter (!) international spielen kann – zu Bezügen, die sicherlich ganz nett sind, so what?!

Aber genau dass wir letztes Jahr international spielen durften liegt zum Teil auch an dem Bub, den viele von uns zumindest früher immer als phlegmatisch bezeichneten. Dass ihm vor genau einem Jahr der Don den Wechsel nach Dortmund verweigert hat und der Junge nicht in Versuchung kam, unmotiviert durch die Gegend zu kicken, kann man ihm schon mal anrechnen. Erinnerungen an den Killermiffel habe ich da noch in meinem Kopf – wohin die Reise für uns damals ging, nachdem Thurk zu seinem Traumverein gewechselt ist, wissen wir alle. Ob die Reise diese Saison in eine ähnliche Richtung gehen kann, wissen wir alle heute nicht – aber Yunus hätte sich auch in der Rückrunde verletzen können. Fußball ist ein Teamsport und kann niemals von einem Spieler abhängen. Und weil hier das Wort „Don“ bereits zweimal gefallen ist, kann man auch mal Rouven Schröder für diesen Deal abfeiern.

Und der Abschied von Yunus? Nun ja, da warte ich erst mal noch auf das Noveski-Abschiedsspiel, das der Don (zum Dritten) angekündigt hat. Gleichzeitig lese ich das Statement von Yunus, das mich nochmals darin bestätigt, dass der Bub ein Guter ist: Wir haben ihn „begleitet“ – ja leider haben wir ihn nicht immer alle angefeuert. „Eine tolle Stadt mit wunderbaren Menschen“ wird er verlassen – kann man mal so stehen lassen 😉 Und das Beste kommt zum Schluss: Er dankt allen „Mitgliedern rund um den Verein“ – anscheinend wusste Yunus, dass er bei keiner AG oder KGaA angestellt war, sondern beim Internationalen Fußballsportverein, den er mit dahin geführt hat, wo wir heute stehen!

Und wer weiß, vielleicht trägt Yunus ja wirklich in seinem Herz ein Doppelrad wenn er schreibt “Mainz wird mit jeder Facette immer sehr positiv in seiner Erinnerung sein”! Ich jedenfalls werde ihn immer positiv in Erinnerung behalten.

Danke & tesekkür Yunus

Weihnachtsgrüße

Wenn der Heilige Abend schon auf den heiligen Samstag fällt, dann nutze ich mal die Gelegenheit, Euch nicht einfach ein besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen.

Besinnlich dedeutet ja ruhig und entspannend und setzen wir mal die rot-weiße Brille auf (und verdecken damit all den Mist, der um uns herum passiert), dann können wir uns ruhig zurücklehnen und entspannt auf das Jahr zurückblicken, wie ich meine.

Es fing wie so oft mit einer Niederlage bei einem Aufsteiger in Ingolstadt an, was neun Monate später in Leipzig natürlich fortgesetzt wurde, wobei die Frage erlaubt ist, ob das schon Tradition ist, die sich RB zuschreiben darf? 😉

In neuer Tradition gewannen wir dann das Fastnachtsspiel in Hannover, nachdem wir ja früher an Fastnacht eigentlich immer das Nachsehen hatten – aber Hamburg, Leverkusen und Hannover sind nun schöne Ausnahmen von der bisherigen Regel. Und drei Punkte in München mitzunehmen war sicherlich auch für mich einer der Tage, die für mich sehr lange hängen bleiben.

Unvergessen auch die nette Auswärtsfahrt nach Bremen zum 111-jährigen Geburtstags unseres internationalen Fußballsportvereins! Denn dass wir uns endlich mal für die Gruppenphase qualifiziert hatten und somit das zweite Halbjahr komplett urlaubstechnisch durcheinandergewirbelt wurde, war zumindest für mich eine große Freude!

Doch zunächst galt es zwei Legenden zu verabschieden! Elkin Soto und Christian Heidel – beim Managergott haben wir es lange nicht für möglich gehalten, dass dieser Fall eintritt – aber Mainz 05 ist bis dato nicht hingefallen und ein Blick auf die Weihnachtstabelle lässt mich ein wenig schmunzeln…

Es gibt nicht mehr viele Länder in Europa, für die wir ein Visum benötigen, um uns ein Fußballspiel anzugucken – 2016 wurde dieser „Traum“ dann doch wahr, Aserbaidschan sei dank! Dieses ganze Gedöns um die Papiere wurde sicher für alle Mitfahrer mit einem unvergesslichen Aufenthalt in Baku und dem Auswärtssieg belohnt!

Und die Tradition? Die lief uns in Fürth dann auch wieder über den Weg…und danach lief leider ein bisschen wenig zusammen, vorallem in Anderlecht, aber die notwendigen Punkte holten, die rot-weißen Jungs dann doch an den notwendigen Stellen, um tatsächlich heute ruhig und entspannt auf die Bescherung zu warten!

Doch was soll uns 2017 bloß bescheren? Bitte so einen Zusammenhalt wie beim Spiel in St. Etienne! Oder auch beim Rückspiel gegen Qäbälä – denn die Nasen, die sich da vor zwei Wochen bei nasskaltem Wetter und Kinderpunsch im Block versammelt haben, sind diejenigen, auf die sich der Verein verlassen kann. Daher wünsche ich mir, dass wir alle im nächsten Jahr miteinander und nicht übereinander reden, um auch Ende 2017 ein besinnliches Fest begehen zu können!

In diesem Sinne rot-weiße Weihnachtsgrüße!