Finanzielle Nachhaltigkeit Union Berlin 2024/2025

Im Profifußball spielt Geld eine immer größere Rolle. Daher geht es in diesem Blogplost um die finanzielle Nachhaltigkeit des Gasts von Mainz 05 am heutigen Samstag, Union Berlin.

Einleitung
Vergleich der KPIs von Union Berlin und Mainz 05
Analyse: Finanzielle Nachhaltigkeit von Union Berlin
Fazit: Finanzielle Nachhaltigkeit von Union Berlin

Mainz 05-Fans in der alten Försterei zum Auftakt der Saison 2023/2024

Einleitung

Im Mai 2019 veröffentlichte die Deutsche Fußball Liga (DFL) erstmals die Finanzkennzahlen der Bundesliga-Vereine. Seither erstelle ich jährlich eine „Finanz-Bundesliga-Tabelle“. Mit Hilfe dieser Kennzahlen lassen sich so genannte Key Performance Indicators, kurz KPIs, ermitteln, die klar herausstellen, welche Vereine finanziell nachhaltig agieren.

Die DFL hat in ihren Lizenzierungskriterien zum Thema Finanzen leider keine dieser KPIs verankert. Würde man die KPIs:

  • Anlagendeckungsgrad (> 60 Prozent)
  • Eigenkapitalquote (> 20 Prozent)
  • Personalaufwandsquote (< 70 Prozent)
  • Verschuldungsgrad (< 200 Prozent)

als Lizenz-Kriterien einführen, wäre es ein großer Schritt in Richtung Financial Fairplay getan, wenn gleichzeitig die jährliche Alimentierung bei Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Wolfsburg beendet werden würde – genauso wie der österreichische Brause-Support in Leipzig.

Vergleich der KPIs von Union Berlin und Mainz 05

Anlagendeckungsgrad (Eigenkapital zu Anlagevermögen)

Je höher der Deckungsgrad, desto besser steht es um die Finanzierung des Clubs:

201820192020202120222023
Union Berlin-27%-28%-43%-84%-39%3%
Mainz 0586%79%74%88%127%121%
Entwicklung des Anlagendeckungsgrads 2018-2023

Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Bilanzsumme)

Je höher die Eigenkapitalquote desto mehr finanzielles Engagement bringt der eigene Club auf, sprich desto mehr finanziert sich der Verein selber und desto geringer ist die Chance, dass der Verein pleite geht.

201820192020202120222023
Union Berlin-22%-22%-35%-62%-26%2%
Mainz 0544%50%45%51%60%55%
Entwicklung der Eigenkapitalquote 2018-2023

Personalaufwandsquote (Personalaufwand/Umsatz)

Je niedriger die Personalaufwandsquote, desto besser wirtschaftet der Club.

201820192020202120222023
Union Berlin41%43%52%58%45%46%
Mainz 0539%34%46%50%46%48%
Entwicklung der Personalaufwandsquote 2018-2023

Verschuldungsgrad (Fremdkapital zu Eigenkapital)

Je höher der Verschuldungsgrad ist, desto abhängiger ist das Unternehmen von externen Gläubigern und desto riskanter agiert dieses Unternehmen.

201820192020202120222023
Union Berlin-503%-504%-379%-258%-411%5289%
Mainz 0598%84%97%64%41%77%
Entwicklung des Verschuldungsgrads 2018-2023

Weitere Finanzkennzahlen können bei der DFL eingesehen werden. Mit Hilfe dieser lassen sich Leistungskennzahlen ermitteln, die in die Finanz-Bundesliga-Tabelle 2023/2024 einfließen. Pro Leistungskennzahl ist die jeweilige Platzierung im 18er-Feld der Clubs der Saison 2023/2024 angegeben.

Analyse: Finanzielle Nachhaltigkeit von Union Berlin

Union Berlin würde eines von vier Kriterien erfüllen, wenn die DFL ihr Nachhaltigkeitsbekenntnis ernst nehmen würde und dieses auf die finanzielle Nachhaltigkeit anwenden würde.

Die Personalaufwandsquote von Union liegt mit 46 Prozent deutlich unter der geforderten maximalen Quote von 70 Prozent. Die lag im gesamten Vergleichszeitraum von 2018 bis 2023 unter diesem Wert und war insbesondere vor der Pandemie mit 41 % bzw. 43 % auch sehr niedrig. Union liegt bei der Personalaufwandsquote auf Platz vier hinter Eintracht Frankfurt, dem 1. FC Köln und dem VfL Bochum.

Der Anlagendeckungsgrad in Höhe von 3 Prozent ist zwar niedrig, aber zum ersten Mal positiv, da Union erstmals Eigenkapital aufweist, sprich (geringe) Teile selbst finanziert. Damit liegt Union auf dem vorletzten Platz (im 20er-Feld mit den beiden Aufsteigern), vor Werder Bremen (-86%), das überschuldet ist, und negatives Eigenkapital aufweist.

Die Eigenkapitalquote ist mit 2 Prozent auch sehr niedrig. Aber im Vergleich zu 2021 (-62 Prozent) ist sie wesentlich verbessert. Sie ist weiterhin die zweit schlechteste der Liga. Nur bei Werder ist sie noch schlechter (-31 Prozent).

Der Verschuldungsgrad in Höhe von 5289 Prozent ist im Vergleich zu den Vorjahren erstmals positiv – allerdings auf extrem hohem Niveau. Auch hier ist Union vorletzter in der Liga und nur Werder war mit -422 Prozent schlechter.

Fazit: Finanzielle Nachhaltigkeit von Union Berlin

Union Berlin war lange Jahre extrem überschuldet und hat damit den sportlichen Erfolg erkauft. Dieses riskante Spiel ist aufgegangen und mündete zunächst in der Qualifikation für die Conference League, dann für die Europa League und schließlich für die Champions League. Auch ohne die Millionen der Champions League, die erst im Geschäftsjahr 2023/2024 eingepreist werden, hat Union für seine Verhältnisse Historisches geschafft und erstmals Eigenkapital erwirtschaftet. Das darf man neidlos anerkennen und konstatieren, dass der Club mit seinem „All in“ am Ende Recht behalten hat. Die Verhinderung des Abstiegs am letzten Spieltag der Saison 2023/2024 (wie Mainz 05) setzt dem Ganzen die Krone auf. Bei einem Gang ins Unterhaus wäre die Entwicklung in Köpenick womöglich jäh gestoppt worden. So kann sich der Verein in dieser Saison weiter entwickeln – spielerisch unter Bo I und finanziell, was das Eigenkapital anbetrifft.

Rot-weiße Grüße,

Christoph – Meenzer on Tour

Finanzielle Nachhaltigkeit Union Berlin Saison 2023/2024

Im Profifußball spielt Geld eine immer größere Rolle. Daher geht es in diesem Blogplost um die finanzielle Nachhaltigkeit des Gasts von Mainz 05 am Freitag, Union Berlin.

Einleitung
Vergleich der KPIs von Union Berlin und Mainz 05
Analyse: Finanzielle Nachhaltigkeit von Union Berlin
Fazit: Finanzielle Nachhaltigkeit von Union Berlin

Mainz 05-Fans in der alten Försterei

Einleitung

Im Mai 2019 veröffentlichte die Deutsche Fußball Liga (DFL) erstmals die Finanzkennzahlen der Bundesliga-Vereine. Seither erstelle ich jährlich eine „Finanz-Bundesliga-Tabelle“. Mit Hilfe dieser Kennzahlen lassen sich so genannte Key Performance Indicators, kurz KPIs, ermitteln, die klar herausstellen, welche Vereine finanziell nachhaltig agieren.

Die DFL hat in ihren Lizenzierungskriterien zum Thema Finanzen leider keine dieser KPIs verankert. Würde man die KPIs:

  • Anlagendeckungsgrad (> 60 Prozent)
  • Eigenkapitalquote (> 20 Prozent)
  • Personalaufwandsquote (< 70 Prozent)
  • Verschuldungsgrad (< 200 Prozent)

als Lizenz-Kriterien einführen, wäre es ein großer Schritt in Richtung Financial Fairplay getan, wenn gleichzeitig die jährliche Alimentierung bei der TSG Hoffenheim, bei Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Wolfsburg beendet werden würde – genauso wie die österreichische Brause-Alimentierung in Leipzig.

Vergleich der KPIs von Union Berlin und Mainz 05

Anlagendeckungsgrad (Eigenkapital zu Anlagevermögen)

Je höher der Deckungsgrad, desto besser steht es um die Finanzierung des Clubs:

20182019202020212022
Union Berlin-27%-28%-43%-84%-39%
Mainz 0586%79%74%88%127%
Entwicklung des Anlagendeckungsgrads 2018-2022

Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Bilanzsumme)

Je höher die Eigenkapitalquote desto mehr finanzielles Engagement bringt der eigene Club auf, sprich desto mehr finanziert sich der Verein selber und desto geringer ist die Chance, dass der Verein pleite geht.

20182019202020212022
Union Berlin-22%-22%-35%-62%-26%
Mainz 0544%50%45%51%60%
Entwicklung der Eigenkapitalquote 2018-2022

Personalaufwandsquote (Personalaufwand/Umsatz)

Je niedriger die Personalaufwandsquote, desto besser wirtschaftet der Club.

20182019202020212022
Union Berlin41%43%52%58%45%
Mainz 0539%34%46%50%46%
Entwicklung der Personalaufwandsquote 2018-2022

Verschuldungsgrad (Fremdkapital zu Eigenkapital)

Je höher der Verschuldungsgrad ist, desto abhängiger ist das Unternehmen von externen Gläubigern und desto riskanter agiert dieses Unternehmen.

20182019202020212022
Union Berlin-503%-504%-379%-258%-411%
Mainz 0598%84%97%64%41%
Entwicklung des Verschuldungsgrads 2018-2022

Weitere Finanzkennzahlen können bei der DFL eingesehen werden. Mit Hilfe dieser lassen sich Leistungskennzahlen ermitteln, die in die Finanz-Bundesliga-Tabelle 2022/2023 einfließen. Pro Leistungskennzahl ist die jeweilige Platzierung im 18er-Feld der Clubs der Saison 2022/2023 angegeben.

Analyse: Finanzielle Nachhaltigkeit von Union Berlin

Union Berlin würde eines von vier Kriterien erfüllen, wenn die DFL ihr Nachhaltigkeitsbekenntnis ernst nehmen würde und dieses auf die finanzielle Nachhaltigkeit anwenden würde.

Die Personalaufwandsquote von Union liegt mit zuletzt 45 Prozent deutlich unter der geforderten maximalen Quote von 70 Prozent. Die lag im gesamten Vergleichszeitraum von 2018 bis 2022 unter diesem Wert und war insbesondere vor der Pandemie mit 41 % bzw. 43 % auch sehr niedrig. Union weist 2022 die niedrigste Personalaufwandsquote gemeinsam mit Werder Bremen auf. Und da wären wir schon bei dem Problem beider Vereine, denn sie sind bilanziell überschuldet, da sämtliche Werte der Vereine fremdfinanziert sind bzw. waren. 2023 wurde bei Union allerdings erstmals in der Vereinsgeschichte ein positives Eigenkapital erreicht.

Diese Analyse behandelt allerdings noch den Bilanzzeitraum vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022, da dies der letzte Zeitraum ist, für den die DFL die Bilanzen aller Mitglieder veröffentlichte.

Wenn das Eigenkapital negativ ist, sind auch die verschiedenen KPIs, wie bspw. der Anlagendeckungsgrad negativ.

Der Anlagendeckungsgrad in Höhe von -39 Prozent ist zwar schlimm, aber im Vergleich zum Vorjahr (-84 Prozent) wurde er deutlich verbessert. Und dass es noch schlimmer geht, zeigt Werder Bremen mit -66 Prozent oder Schalke 04 mit -131 Prozent.

Die Eigenkapitalquote ist mit -26 Prozent natürlich auch alles andere als finanziell nachhaltig. Aber im Vergleich zum Vorjahr (-62 Prozent) ist sie wesentlich verbessert. Sie ist allerdings auch weiterhin die zweit schlechteste der Liga. Nur Schalke war noch schlechter (-103 Prozent).

Der Verschuldungsgrad in Höhe von -411 Prozent ist im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen. Auch hier ist man vorletzter in der Liga. Nur Werder war mit -482 Prozent noch schlechter.

Fazit: Finanzielle Nachhaltigkeit von Union Berlin

Union Berlin war lange Jahre extrem überschuldet und hat damit den sportlichen Erfolg erkauft. Dieses riskante Spiel ist aufgegangen und mündete zunächst in der Qualifikation für die Conference Leage, dann für die Europa League und schließlich für die Champions League. Dazu sind die finanziellen Zahlen nicht mehr ganz so desaströs wie in den Jahren zu vor. Ob Union die Champions League Millionen, die die sechs Spiele in der Königsklasse eingebracht haben, langfristig angelegt hat, zeigt sich dann in den nächsten Jahre.

Rot-weiße Grüße,

Christoph – Meenzer on Tour

Spätlese Union Berlin vs. 1. FSV Mainz 05 Saison 2023/2024

Auswärts fahren bietet in unserem komplett verplanten Alltag eine Möglichkeit, Unplanmäßiges geschehen zu lassen, überraschend positive Erlebnisse zu sammeln oder auch negative Erfahrungen zu machen. An dieser Stelle berichte ich über meine rein subjektiven Eindrücke rund um die jeweilige Auswärtsfahrt, jeweils mit ein wenig Abstand betrachtet – eine Spätlese eben!

Die Fans des bauen die Mannschaft wieder auf

01 Hin und weg:

Es gibt sie noch, die Tage, bei denen bei der Bahn eigentlich alles planmäßig läuft. Zumindest wenn man es als normal empfindet, dass der gebuchte Zug bereits Tage zuvor gestrichen und die lästige Zugbindung bei Sparpreistickets aufgehoben ist. So ist auf der Strecke Frankfurt – Berlin möglich, auch einen Sprinter-ICE als Erstatz nehmen, der immerhin 30 Minuten schneller ist als der gewöhnliche ICE. Und so kamen wir fast pünktlich in der Hauptstadt ein, denn den eigentlich gebuchten ICE hatten wir da schon fast aus unserem Bewusstsein gestrichen und was sind schon 20 Minuten…

Mit dem Mietfahrrad die Hauptstadt entdecken war ein pures Vergnügen

02 (N)immer nuff:

Bewegt man sich im Jahr 2023 durch Berlin, so fällt auf, wie die Stadt die Verkehrsflächen neu aufgeteilt hat. Auf 6-spurigen Straßen gibt es in der Innenstadt pro Fahrtrichtung eine Spur für Autos, eine für Busse und eine für Radelnde. Auf 4-spurigen Straßen teilen sich Bus und Rad die Spur. Und was passiert in Mainz? Es gibt einen Aufschrei, weil dieses Konzept testweise für ein paar Tage auf der Rheinstraße umgesetzt wurde.

Der Streit um Radspuren – selten habe ich meine Heimatstadt als provinzieller wahrgenommen als die Tage – wenn man gleichzeitig sieht, dass das Spurenkonzept von allen am Verkehr teilnehmenden in Berlin problemlos akzeptiert wird. Das Radeln auf Berlins Straßen – wir radelnden in drei Tagen zirka sechs Stunden und etwa 70 km durch die Stadt – war zum Großteil ein purer Genuss. Und auch die Autos kamen voran – genauso wie die Menschen, die mit dem Bus unterwegs waren.

In der Hauptstadt kein Problem, in Mainz ein Aufreger: eine kombinierte Bus- und Radspur auf einer vierspurigen Straße wie hier „Unter den Linden“

03 Kon-Trolle

Da es die Tickets nur im Vorverkauf zu kaufen gab, blieb mir die Situation, die ich sonntags zuvor in Erfurt erlebt hatte, erspart. Beim Spiel der 05erinnen wurde ich tatsächlich von den Kids des 1. FFV Erfurt am Einlass gefragt, ob ich vielleicht Rentner sei. Dann würde das Ticket nur 3 statt 4 Euro kosten. Die Situation wurde auch dadurch nicht wirklich besser, dass sie danach pflichtschuldig fragten, ob ich alternativ vielleicht Student sei… 😉

Vor der Kontrolle am Stadion an der Alten Försterei nahm ich den Ort des Geschehens zum ersten Mal seit 21 Jahren wieder wahr. Hier begann meine Auswärtsfahrer-Karriere am 5. Mai 2002. Nach etwas mehr als 250 Auswärtsspielen mit Mainz 05 ging es am Sonntag mal wieder nach Köpenick. Die Kontrollen waren recht unstressig und direkt dahinter sah ich den Grashügel, den ich bereits 2002 hochgegangen war, in der Hoffnung ihn als Erstligist wieder hinunterzuschreiten.

Es hat sich seit 2002 an der Alten Försterei wenig geändert…

Mittlerweile haben die Fans von Union zumindest einen Teil des Stadions selbst umgebaut und ein Dach auf den Gästeblock gezimmert. Bei Union wird ja viel von Kult gesprochen. Bis ich hierher zurückgekehrt war, ging mir dieser Hype schon ein bisschen auf den Keks. Aber Picknicktische am Bierstand, ein Grashügel hoch zum Gästeblock hinauf und ein Grill im Gästeblock selbst – ja, das ist schon fein und ja, das finde auch ich ziemlich kultig. Chapeau Union – gut gemacht (nicht alles umzubauen).

04 Kampf um den Mampf

Warum Unions Präsident so eine Phobie vor veganen Würstchen hat, weiß ich nicht. Jedenfalls möchte er sie nicht bei Union sehen. Ich frage mich schon, was sein Problem ist. Soll doch jede*r futtern was er/sie will (Gendern lehnt er ebenfalls ab). Vielleicht muss dieser Stammtischparolen-schwingende Präsi sie irgendwann doch anbieten, wenn die DFL ihre Nachhaltigkeitskriterien um die vegane Quoten-Wurst erweitert. Dass die Bratwurst 3 Euro und die Brezel 3,50 Euro kosten, ist an Dreistigkeit eigentlich auch nicht mehr zu überbieten. Zum Glück bietet Berlin, wie keine andere Stadt in Deutschland, vegane Optionen en masse, so dass zumindest ich gut gestärkt zum Spiel aufbrechen konnte. Nur Auswärtsfahrende, die direkt mit dem Bus am Block ankommen, gucken halt in die Röhre. Wenigstens war die Preispolitik bei den Getränken in Ordnung. 2,50 € für 0,5l Sprudel war schon fair – und die Preisdifferenz zum Bier (4,50 €) auch recht groß.  

Vegane Speisen sucht man am Hauptverpflegungsstand vergeblich – es gab aber einen Brezelwagen

05 Käfighaltung

Ein voller Block mit motivierten Menschen, dazu die Lust auf die neue Saison – es hätte echt was werden können. Aber leider war halt nach einer Minute die Euphorie schon wieder ein wenig dahin – zumindest im Gästeblock. Drüben wurde eine schicke Choreo präsentiert und die Heimfans hatten natürlich mächtig was zu feiern: „Unser Schlüssel zum Erfolg: nie zu vergessen woher wir kommen“ könnte man natürlich auch umformulieren in „Unser Schlüssel zum Erfolg – die Mittelherkunft vergessen und sich auf die Mittelverwendung fokussieren“. Denn Unions Erfolg ist auf Schulden aufgebaut, alles fremdfinanziert und die Mitglieder dieses eingetragenen Vereins sind entweder nicht willens, die „Strategie“ ihres Präsi zu hinterfragen oder sie wissen es einfach nicht besser. Warnende Beispiele wie Schalke 04, Bielefeld (beide ebenfalls überschuldet) und Zwickau (es droht die Löschung aus dem Vereinsregister) werden in Köpenick ignoriert. Stattdessen freut man sich wie Bolle über den Erfolg und führt alles auf den Trainer, den Verein, die Nicht-Einführung der veganen Wurst und das Umfeld zurück. Nach dem persönlichen Austausch mit Unioner*innen möchte man ihnen das Gelingen dieser eigenartigen Planwirtschaft ja fast schon gönnen – wenn nicht direkt Vereine wie Nullfünf dadurch benachteiligt werden. Denn Financial Fairplay ist das natürlich nicht: Schulden anzuhäufen und hoffen, dass maximaler Erfolg das nicht vorhandene Geld irgendwann einspielt, das mit vollen Händen auch diese Saison wieder ausgegeben wird.

Kurz vor dem Anpfiff war die Euphorie im Block noch riesig

Fazit: Der Jahrgang 2023/2024 zeigt Kontinuität in der Niederlage an der Alten Försterei

Rot-weiße Grüße,

Christoph – Meenzer on Tour